Über uns

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Entstehung der Albgaischter

In Albbruck gab es keine Figur, welche sich geeignet hätte um als Fasnachtsgestalt in Erscheinung zu treten. So wurde aus einer Begebenheit, die sich in den 50er Jahren abspielte, eine solche gebildet. 


Die Begebenheit:


Vor und nach dem Krieg war in Albbruck immer ein reges Fasnachtstreiben, ja man konnte schon sagen: Albbruck war eine kleine Narrenhochburg.

Sogar während der Kriegsjahre wurde, wenn auch auf kleiner Flamme, Fasnacht getrieben.


1954 brachte ein tragischer Unfall mit Todesfolge die Fasnacht fast zum Erliegen. Im darauffolgenden Jahr wurde ( wie immer ) beim Gasthaus Wittmer der Narrenbaum gestellt und die Fasnacht sollte - wenn auch unter gedämpfter Stimmung -abgehalten werden. So nahm die Fasnacht ihren Lauf bis in die Nacht vom Fasnachtsonntag auf Montag. In dieser Nacht sägten zwei Männer - einer von der Feuerwehr, der andere vom

Musikverein - den Narrenbaum um und warfen ihn in die nahegelegene Albschlucht. Vor dem Narrengericht sagte einer der beiden: "Ich weiß nicht, wer am anderen Ende der Baumsäge gezogen hat, es war ja schließlich der Baum dazwischen".


Was keiner der beiden ahnte: sie hatten nicht nur den Narrenbaum, sondern auch den fasnächtlichen Geist von Albbruck in die Alb geworfen.


Seit diesem Zeitpunkt ging es mit der Fasnacht in Albbruck stetig bergab.

Sie wäre fast ganz zum Erliegen gekommen, hätten nicht einzelne Personen und Gruppen das kleine Pflänzchen Fasnacht bis ins Jahr 1983 am Leben erhalten.


Nachdem der fastnächtliche Geist fast 30 Jahre lang

in der Albschlucht hausen musste, wurde er von sechs Albbruckern aus der Schlucht befreit. Am 11.11.1983 beim ersten
Zunftabend der Narrenzunft wurde der "ALB-GAISCHT" dem Narrenvolk vorgestellt.



Beschreibung
der Narrenfigur "ALB-GAISCHT"


Da der Albgaischt Jahrzehnte in der Albschlucht und deren Halden lebte,ziehen sich die Erdfarben durch das gesamte Erscheinungsbild der Gestalt.

Die Larve ist eine aus Lindenholz handgeschnitzte Vollmaske.

Dominant ist die lange Nase und die hochgezogenen buschigen Augenbrauen, welche für die Neugier und die Schlauheit der Gestalt stehen. Bis auf die Nasenspitze und die Wangen, welche gerötet sind, ist die Färbung
des Gesichtes fahl grün. Die Gesichtszüge sind ausgemergelt und scharfgeschnitten. Das in der Mitte durch ein Grübchen geteilte, vorgeschobene Kinn wird von einem vollen Oberlippenbart, der sich an den Seiten weit herunter zieht, eingegrenzt.

Das flachsgelbe Haar ist im Laufe der Zeit zu einer langen Mähne gewuchert.

Am kutten-ähnlichen, knielangen Überhang aus Jutestoff haben sich Flechten und Moose angesetzt, diese werden durch ca. 9000 einzeln eingeknüpfte Wollfäden dargestellt. Jeder Hästräger muss sein Häs selber knüpfen.

Die Beine sind vom Stiefelschaft des groben Schuhwerkes bis zu den Knien mit Wickelgamaschen vor Kälte und Dornen geschützt.

Am Hanfseil, das um die Hüfte geschlungen ist, hängen Kuhhörner. Sie dienen zum Signal geben oder zum Trinken. Die Hörner stammen von Kühen, welche in die Albschlucht gestürzt sind oder von Schlachtabfällen die früher in die Schlucht geworfen wurden.

Das Wichtigste ist aber der mannshohe, umgekehrte Wurzelstock. Er symbolisiert den vor Jahren in die Albschlucht geworfenen Narrenbaum und somit den fasnächtlichen Geist. Jeder Albgaischt hütet seinen Wurzelstock wie seinen Augapfel.

Da bei einem Narren keine Haut sichtbar sein darf, sind der Hals mit einem Tuch und die Hände mit Handschuhen verhüllt.


Brauchtum
der ALB-GAISCHTER:



Am 11.11. werden die Alb-Gaischter erweckt und aus der Albschlucht in den Ort gelockt.

14 Tage vor dem Fasnachtsonntag wird nach althergebrachter Art der Narrenbaum und der daran angebundene Bög mit einem kleinen Umzug zum Schulplatz gebracht. Dort wird der Narrenbaum ( mit Schären, gebunden aus Holzstangen und Hanfseilen )
von Hand aufgestellt.


Am Schmutzigen Dunschdig wird im Morgengrauen mit Tschättermusik und Gehäule das traditionelle Wecken der Bevölkerung durchgeführt und im Anschluß die Schüler von der Schule befreit und das Rathaus eingenommen.

Anschließend wird die Speisung des Narrensamens abgehalten.


Am Abend wird der Hemdglünkiumzug und der Hemdglünkiball durch die Alb-Gaischter ausgerichtet.


Am Fasnachtsonntag

wird am Nachmittag der Fasnachtsumzug und am Abend der Maskenball durchgeführt.


Sieben Tage nach dem Fasnachtsonntag fällen
die Alb-Gaischter den Narrenbaum. Die Spitze des Baumes wird im Fasnachtsfeuerring aufgestellt und ein riesiger Scheiterhaufen wird um die Baumspitze aufgebaut.

Bei Einbruch der Dunkelheit zieht ein
Fackelzug unter Begleitung der Alb-Gaischter und einer Trauermusik durch den Ort zum Scheiterhaufen. Allen voran wird der Bög auf einer Bare getragen.


Am Fasnachtsfeuer wird der Bög an die Narrenbaumspitze gefesselt und das Feuer wird durch die Fackeln der Alb-Gaischter entfacht. Sobald der Bög brennend in das lodernde Feuer stürzt, ertönt vom nahen Waldrand eine Trompete, welche wehleidig den Narrenmarsch spielt. Diesem Signal müssen die Alb-Gaischter hörig folgen. Sie verschwinden winselnd im Wald und kehren in die Albschlucht zurück, bis sie im

nächsten Jahr am 11.11 wieder geweckt werden.



 Vorstand

Moritz Rotzinger

Mitglieder

52

 Gründungsmitglieder

-Xaver Ebner & Thomas Studinger
-Helmut Maier &  Klaus Wassmer
-Uwe Schlachter & Reiner Wassmer

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